Gottes Plan für die Gemeinde

Autor:Markus Rex

 

Der Heilsplan Gottes zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel hindurch. Er beginnt, sich im ersten Buch Mose nach dem Sündenfall zu entfalten und wird in den letzten Kapiteln im Buch der Offenbarung als vollendet dargestellt. Es werden heilsgeschichtliche Epochen und Ereignisse geschildert, an denen wir sehen können, wie sich der Heilsplan durch die Jahrhunderte weiterentwickelt hat.

In den vorangegangen Lehrbriefen haben wir uns die Rolle Israels und der Nationen im Heilsplan Gottes angesehen. Jetzt soll es um den Plan Gottes für seine Gemeinde gehen. Das wichtigste bevorstehende Ereignis für die Gemeinde ist die Wiederkunft Jesu.1 Deshalb wollen wir uns Gottes Absichten für die Gemeinde der letzten Tage hauptsächlich aus diesem Blickwinkel anschauen.

Johannes 14,2-3
Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.

Apostelgeschichte 1,11
… die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!

Jesus kündigte seinen Jüngern ganz klar sein Wiederkommen an, was die Engel direkt nach seiner Himmelfahrt bekräftigten. Darauf dürfen wir uns freuen. Wenn von Endzeit die Rede ist, wird manchen Leuten angst und bange. Die Gemeinde sollte aber nicht verunsichert und ängstlich sein, sondern geprägt von Hoffnung. Die Gläubigen sollten voller Erwartung auf die Wiederkunft Jesu Christi schauen.

Die Erwartung, dass Jesus in Kürze wiederkommen wird, hat natürlich Auswirkungen. Wenn Gläubige nicht nur auf das Diesseits orientiert sind, sondern auf die zukünftige Herrlichkeit, leben sie anders. Was im eigenen Leben bislang wichtig schien, verliert seinen Reiz und die Anliegen und Werte des Reiches Gottes treten in den Vordergrund.

Jesus kommt wieder, daran gibt es keinen Zweifel. An vielen Stellen im NT werden wir darauf hingewiesen. Ich ermutige den Leser, diese Verse in ihrem jeweiligen Kontext zu lesen uns sie auf sich wirken zu lassen. Sie motivieren uns, unsere Lebenszeit nicht zu verschwenden, sondern im Sinne unseres HERRN zu verwenden.

Die Apostel lebten und arbeiteten in dem Bewusstsein, dass sie dafür ihren Lohn erhalten, wenn Jesus wiederkommt. Diese Hoffnung ist Ansporn für alle Gläubigen, sich mit ihren Gaben und Fähigkeiten im Reich Gottes einzubringen – und jeder wird seinen Lohn erhalten.

2 Timotheus 4,8
Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb gewonnen haben.

1 Thessalonicher 2,19
Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr es vor unserem Herrn Jesus Christus bei seiner Wiederkunft?

1 Petrus 4,7-13
Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allem aber habt innige Liebe untereinander … Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat … in dem Maß, wie ihr Anteil habt an den Leiden des Christus, freut euch, damit ihr euch auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen könnt.

1 Petrus 5,4
Dann werdet ihr auch, wenn der oberste Hirte offenbar wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen.

Die folgenden Bibelstellen verdeutlichen, welche Auswirkungen eine feste Erwartung der Wiederkunft Jesus auf unsren geistlichen Zustand hat. Früchte dieser Hoffnung sind ein heiliger Wandel in Gottesfurcht. Wer davon überzeugt ist, dass Jesus in Kürze wiederkommt, wird sich durch einen entsprechenden Lebenswandel darauf vorbereiten. Bei Christen, die zwar vom Himmel und der Wiederkunft Jesu wissen, aber nicht wirklich von dieser Hoffnung erfüllt sind, sieht man diese Auswirkungen hingegen nicht.

1 Thessalonicher 3,12-13
Euch aber lasse der Herr wachsen und überströmend werden in der Liebe zueinander und zu allen, gleichwie auch wir sie zu euch haben, damit er eure Herzen stärke und sie untadelig seien in Heiligkeit vor unserem Gott und Vater bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus mit allen seinen Heiligen.

1 Thessalonicher 5,22-24
Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt! Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes [Wesen], der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus! Treu ist er, der euch beruft; er wird es auch tun.

Titus 2,12-13
damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit, indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus …

2 Petrus 3,11-14
wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt … Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, Geliebte, weil ihr dies erwartet, so seid eifrig darum bemüht, dass ihr als unbefleckt und tadellos vor ihm erfunden werdet in Frieden!

1 Johannes 2,28; 3,2-3
Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir Freimütigkeit haben, wenn er erscheint, und uns nicht schämen müssen vor ihm bei seiner Wiederkunft. … wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist.

Gottes Plan für seine Gemeinde ist, dass sie wie eine Braut auf das Kommen seines Sohnes vorbereitet ist. Sie soll herrlich, heilig und tadellos sein.2 Im Gegensatz dazu werden aber auch schlimme Zeiten, d.h. ein moralischer Verfall von Gemeindegliedern angekündigt, die das Vergnügen mehr lieben als Gott.3

Aus diesen und ähnlichen Schriftstellen können wir schließen, dass es am Ende der Tage zu einer immer ausgeprägteren Polarisierung kommen wird. Auf der einen Seite werden Menschen den Glauben und die christlichen Werte immer mehr ablehnen und auf der anderen Seite wird das Licht des Evangeliums immer heller scheinen.

Ich glaube, dass es immer weniger möglich sein wird, einfach nur neutral oder dem Evangelium gegenüber gleichgültig zu sein, wie es z.Z. der Apostelgeschichte war: »Aber die Volksmenge der Stadt teilte sich, und die einen hielten es mit den Juden, die anderen mit den Aposteln« (Apg 14,4)..Besonders Gemeindeglieder werden sich in Zukunft klar positionieren müssen, ob sie zur Welt oder zum Reich Gottes gehören wollen.

Das NT spricht durchweg von Anfeindungen, Verfolgungen und Schwierigkeiten, die über die echten Gläubigen kommen. Aber auch hierbei sollte unser Blick immer himmelwärts gerichtet bleiben, von wo wir Christus erwarten, damit wir in den jeweiligen Situationen Trost und Stärke empfangen.

1 Thessalonicher 1,4.7.10
… wegen eures standhaften Ausharrens und eurer Glaubenstreue in allen euren Verfolgungen und Bedrängnissen, die ihr zu ertragen habt … euch aber, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe gemeinsam mit uns, bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her … wenn Er kommen wird, um verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in denen, die glauben …

1 Petrus 1,6-7
Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi.

Gottes Plan für seine Gemeinde ist nicht, dass sie den Elementen der Welt unterworfen ist und dass sie durch die kommende Zeit der Trübsal oder was auch immer zerstört wird. Seine Absicht ist, dass sie in der Kraft des Heiligen Geistes aufsteht, die rettende Botschaft vom Kreuz verkündigt und das Reich Gottes repräsentiert. Schließlich wird er Christus senden, der die Gemeinde als seine Braut heimführt.

Offenbarung 22,17.20
Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst! … Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen. — Ja, komm, Herr Jesus!
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1 Natürlich gibt es unter anderem auch die kommende Auferstehung aus den Toten, die Endrückung und das Endgericht,
aber im Verständnis der Schreiber des NT ist in dem Begriff »Wiederkunft« oft auch das andere enthalten.

2 Epheser 5,25-27

3 2 Timotheus 3,1-5

Weitere Verse zur Wiederkunft Jesus:

1. Thessalonicher 1,9-10; 4,14-17;

2. Thessalonicher 2,1;

1. Timotheus 6,14-15;

Hebräer 9,28;

Jakobus 5,7-8)

 

Monat 05-2015 wugffo.de