Sex und die Bibel oder Warum bis zur Ehe warten?

Autor: Markus Rex

 

Durch die Kirche im Mittelalter wurde zum großen Teil die Ansicht verbreitet, dass Sex etwas Schlechtes und Schmutziges sei. Aber zur Erhaltung der menschlichen Art ein notwendiges Übel. Diese Ansicht hat sich teilweise bis heute permanent gehalten. Christen werden für verklemmt gehalten. Sie werden belächelt, weil sie sich bis zu Ehe aufbewahren wollen.

 

Was ist nun die biblische Sichtweise zu Sexualität?

 

Er küsse mich mit den Küssen seines Mundes! Denn deine Liebe ist besser als Wein (Hohl.1:2). Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, meine Braut; wie viel besser ist deine Liebe als Wein, und der Duft deiner Salben als alle Wohlgerüche! (Hohl.4:10).

Deine Quelle sei gesegnet, und freue dich an der Frau deiner Jugend! Die liebliche Hindin, die anmutige Gemse, ihr Busen soll dich allezeit sättigen, von ihrer Liebe sollst du stets entzückt sein! (Spr.5:19).

 

Von Verklemmung keine Spur. Vielmehr finden wir emotionales Glück und sexuelle Erfüllung vor – nur mit der deutlichen Betonung auf dauerhafter Partnerschaft, bzw. fester ehelicher Beziehung.

Um diese Erfüllung und dieses Glück zu erleben, gilt es, die grundsätzliche Vertrauensfrage zu stellen: Ist Gott gut und meint Er es gut mit uns? Hat die Bibel wirklich recht?

Ja, Gott ist gut und Er will, dass es dir auch in sexueller Hinsicht gut geht!!! Aus diesem Grund teilt Er uns auch Seine Weisheit mit. Gott hat den Menschen erschaffen und Er weiß somit, wie es am besten klappt. Deshalb warnt Er uns ja auch vor körperlicher Liebe außerhalb der Ehe, also “ungeschütztem” Sex. Die biblischen Begriffe dafür sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Hurerei u.a. (siehe: Apg.15:20; Rö.13:13; 1.Kor.5:1-11; 6:9-20; 2.Kor.12:21; Eph.5:3,5; Kol.3:5;1.Thess.4:3-8).

 

Gott weiß, der beste Schutz für intimes Zusammensein ist die Ehe zwischen Mann und Frau. Hier gibt es die besten Voraussetzungen für sexuelle Zufriedenheit.

An dieser Stelle brauchen junge Leute echte Aufklärung. Nicht nur über die biologische Seite, sondern vor allem darüber, wie man eine partnerschaftliche Beziehung baut und erhält. Aus Platzgründen kann ich hier nicht näher darauf eingehen. Nur soviel: Körperliche Gemeinschaft ohne eine tiefe und herzliche Beziehung zueinander ist nur oberflächlich und kommt eher einer Selbstbefriedigung gleich.

 

Warum bis zur Ehe warten?

 

1. Grund: Weil wir Gott vertrauen! Deshalb glauben wir der Bibel. Wer sich hier eingeengt fühlt oder ein inneres Sträuben dagegen spürt, sollte zurückgehen zur Vertrauensfrage. Vertraust du deinem Gott, dass Er auch in dieser Hinsicht das Beste für dich will?

Was sagt denn nun die Bibel? Ganz platt ausgedrückt: Wer Sex will, soll heiraten!

 

1.Kor.7:2,9

… um aber Unzucht zu vermeiden, soll jeder Mann seine eigene Frau und jede Frau ihren eigenen Mann haben.

… Wenn sie sich aber nicht enthalten können, so sollen sie heiraten; denn heiraten ist besser als in Glut geraten.

 

Hebr.13:4

Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett unbefleckt; die Unzüchtigen und Ehebrecher aber wird Gott richten!

 

“Die Ehe in Ehren halten” hat einen doppelten Sinn. Zum einen sollen Eheleute keine Liebschaft neben der Ehe pflegen und zum anderen soll ein Paar nicht zusammen wohnen, ohne verheiratet zu sein.

 

Joh.4:17-18

Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann! Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann! Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesprochen!

 

Hier lebt eine unverheiratete Frau mit einem Mann zusammen und Jesus bestätigt ihr, dass sie aus Gottes Sicht eigentlich keinen (Ehe-)Mann hat.

Manchmal wird argumentiert: Wir lieben uns. Was macht denn der Trauschein für einen Unterschied? Richtig! Der Zettel macht es nicht. Es geht vielmehr um das bei der Eheschließung öffentlich gegebene Versprechen, zusammen zuhalten in guten wie in schlechten Zeiten. Diese gegenseitige Verpflichtung bewirkt die notwendige Geborgenheit und Sicherheit einer innigen Beziehung.

 

2. Grund: Wenn Menschen sündigen, ist Gott immer mit betroffen, besonders, wenn es Seine Kinder tun.

Einige versuchen, ihr Gewissen zu beruhigen, indem sie sich einreden, dass sie es ja beide wollen und auch sonst niemand geschädigt wird. Aber Gott ist auch noch da.

Als der verlorene Sohn nach Hause zurückkehrte, bekannte er: “Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir” (Luk.15:21). Ja, Gott vergibt Sünden nach Seiner großen Barmherzigkeit. Doch er erwartet mit Nachdruck, dass (Baby-) Christen sich weiterentwickeln, hin zu einem reinen, anständigen Lebenswandel.

All denen, die sich allzu leichtfertig darüber hinwegsetzen, bezeugt die Bibel: “die Unzüchtigen und Ehebrecher aber wird Gott richten!” (Hebr.13:4) und “der Herr ist ein Rächer für alle diese Dinge, wie wir euch zuvor gesagt und ernstlich bezeugt haben” (1.Thess.4:6).

 

3. Grund: Der bitteren Konsequenzen wegen.

Gal.6:7-8 Irrt euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer auf sein Fleisch sät, der wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird vom Geist ewiges Leben ernten.(Siehe auch Röm.1:27; 1.Kor.6:18; Jak.1:13-15; Spr.5:9-14)

 

Als Gott die Welt erschuf, setzte Er Naturgesetze in Kraft, die alles im Gleichgewicht halten.

Auch im moralischen Bereich der Schöpfungsordnung Gottes wirken Gesetzmäßigkeiten. Diese Schöpfungsordnung zu missachten zieht genauso Konsequenzen nach sich, als würden sich Industriearbeiter nicht an den Arbeitsschutz halten. Doch niemand kann vorhersagen, wen es wann und in welcher Härte trifft.

Einige dieser Konsequenzen sind: Krankheiten, finanzielle Verpflichtungen für uneheliche Kinder, zerbrochene Beziehungen u.a..

 

Ein junger Mann argumentierte: Wir möchten ja heiraten, dürfen aber nicht, weil wir noch nicht volljährig sind. Er hat verkannt, dass Sex auch mit Verantwortung zu tun hat. Auch zu anderen Sachen sind Heranwachsende vielleicht physisch schon in der Lage, dürfen sie aber dennoch nicht tun. Zum Beispiel das Autofahren. Stell dir vor, das Verkehrsministerium würde Teenagern zwar das Autofahren erlauben, den Führerschein gibt es aber erst mit 18. Sie werden in den Straßenverkehr gelassen, lediglich mit der Ermahnung: “Passt ja auf!” Jeder vernünftige Mensch erkennt sofort, dass das leichtsinnig und sogar fahrlässig wäre.

 

4. Grund: Schutz vor einem gebrochenem Herzen und verletzte Gefühle.

Lies zunächst den ganzen Abschnitt in Sprüche 6:23-35.

Im o.g. Bibelabschnitt geht es um Ehebruch und die Folgen, die sich daraus ergeben. Im Vers 34 heißt es dann:Denn die Eifersucht versetzt einen Mann in glühenden Zorn, und am Tag der Rache wird er nicht schonen” (Spr.6:34).

 

Um diese Aussage umfassend zu verstehen, müssen wir uns etwas mit der Weisheitsliteratur der Bibel auseinandersetzen.

Im Buch der Sprüche finden wir zum großen Teil Gottes Weisheit für zwischenmenschliche Beziehungen. In lebhaften Bildern wird immer wieder ein Kontrast beschrieben: Durch das Anwenden der Weisheit Gottes entfalten sich konstruktive Kräfte. Bei Nichtbeachtung werden äußerst negative und zerstörerische Kräfte im zwischenmenschlichen Bereich freigesetzt. So auch in der Paarbeziehung.

Das Buch der Sprüche bezieht sich hierbei hauptsächlich auf die Ehe, weil ein Zusammenleben in “wilder” Ehe damals kaum möglich war. Aber “Eifersucht” und “glühender Zorn” in Sprüche 6:34 schließt auch Paare ein, die außerhalb der Ehe zusammen sind. Wer nämlich von dem anderen sitzen gelassen wird, egal ob verheiratet oder nicht, ist frustriert, ärgerlich, zu tiefst verletzt. Er oder sie fühlt sich betrogen und hintergangen.

 

Im alten Israel war Selbstjustiz (siehe: Rache) noch erlaubt. Wir leben heute in einer anderen Zeit mit anderen Gesetzen. Der Mensch hingegen hat sich nicht verändert und auch seine Empfindungen und Gefühle sind noch dieselben.

 

Ein unverbindliches, lockeres Zusammenleben fördert häufig wechselnde Partnerschaften – und die tun der Seele nicht gut. Man wagt es immer weniger, sich dem anderen hinzugeben. Es wird immer schwieriger, eine innige und offenherzige Beziehung aufzubauen. Diese aber ist die Voraussetzung für dauerhaftes Glück und sexuelle Erfüllung.

 

Die Ehe zwischen Mann und Frau ist der Raum, den Gott für emotionale Geborgenheit und daraus resultierenden wirklich guten Sex gesetzt hat . Vertraue Seiner Weisheit.

 

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